Preisgekrönter Dokumentarfilm des bulgarischen Regisseurs Ilian Metev über den Alltag eines Notarztteams in der bulgarischen Hauptstadt
Der Rettungswagen holpert über die Straßen der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Dr. Krassimir Jordanow sitzt am Fenster und raucht Kette. Schwester Mila, die ihn liebevoll Krassi nennt und ebenfalls raucht, sitzt zwischen ihm und dem freundlichen Fahrer Pramen. In dieser Besetzung kämpft das Notarztteam um das Leben seiner Patienten und gegen die Widrigkeiten des Alltags in einem der ärmsten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. So kaputt wie Sofias Straßen ist auch das bulgarische Gesundheitssystem – gerade dreizehn Rettungswagen fahren durch die 1,2-Millionen-Einwohner-Metropole. Entsprechend anstrengend und zermürbend ist der Job. Da hilft es auch nicht, dass Mila selbst bei den schwierigsten Patienten Ruhe bewahrt und alle konsequent mit „Liebling“ und „Schatz“ anredet.
Keine Interviews, kein Voice-Over, nur der Originalton – SOFIAS LETZTE AMBULANZ ist ein Dokumentarfilm in Reinform, der das Publikum staunend zurücklässt. Während der Fahrt ist die Kamera fest auf dem Armaturenbrett montiert. Sie blickt nur auf die drei Protagonisten oder die Straße. Selbst bei Hausbesuchen ist höchstens ein Bein oder der Hinterkopf der Patienten zu sehen, während die besorgten Angehörigen auf das Rettungsteam einreden.
SOFIAS LETZTE AMBULANZ ist das Langfilmdebüt von Regisseur Ilian Metev, Gewinner des DOK Leipzig-Nachwuchswettbewerbs 2008. Weltpremiere feierte der berührende Dokumentarfilm 2012 bei den Filmfestspielen in Cannes, seitdem wurde die Produktion mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: Beim renommierten Dokumentarfilmfestival DOK Leipzig erhielt der Film die Silberne Taube. Beim 14. Internationalen Filmfestival in Bratislava nahm Ilian Metev den Hauptpreis für den besten Dokumentarfilm entgegen, und beim 53. Festival dei Popoli in Florenz wurde er mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.